14.07.2019 - Gränna

Von Zuckerstangen und Heringen

Bine

2 Min. Lesedauer

Heute geht es weiter nach Gränna in Schweden. Nach dem Aufstehen, Frühstücken, Abbauen und Verstauen kommen wir zum ersten Mal in die Verdrückung das Schmutzwasser abzulassen und Frischwasser aufzunehmen - nicht so ganz easy, aber das lernen wir bestimmt noch.
Die Weiterfahrt nach Schweden führt uns über die gigantische Oestersundbrücke nach Malmö. Von nun an geht es Richtung Nord-Osten mitten rein in das Zentrum von Südschweden, genauer gesagt nach Gränna am See Vättern, dem zweitgrößten See von Schweden. Gränna ist eigentlich ein kleines Städtchen mit einer ziemlich schmalen Hauptstraße, auf der auf einer Seite auch noch Autos parken dürfen. Jetzt wird es zum ersten Mal eng mit dem Wohnmobil, denn in beide Richtungen geht es Stoßstange an Stoßstange (Rushhour in der schwedischen Provinz).

Am Campingplatz wird nur schnell eingecheckt und die Platz Nr. klargemacht und dann direkt wieder raus über die immer noch dichte Hauptstraße, denn wir wollen zum „Kaffestugan“, einer Ausflughütte im Wald auf halber Höhe über Gränna mit toller Aussicht. Hier gibt es dann riesige Shrimpsbrote für Marcel und Bine, Panini Schinken/Käse für André und Köttbullar für Steven. Nach den obligatorischen machen wir uns auf den Rückweg. Wir wollen noch einen kleinen Stopp in Gränna City einlegen, denn dort gibt es eine Gelato Factory. Pech nur, dass die schon geschlossen hat. Trotzdem halten wir auf dem großen Parkplatz, die Kinder bleiben im Auto, während Bine & André die komplette 500 m lange Einkaufsstraße ablaufen. Gränna ist bekannt für die Herstellung von Zuckerstangen, die hier Polkagris heißen. Und so finden wir hier fast ein Dutzend Zuckerstangenkochereien, denen man allen bei der Herstellung der Zuckerstangen zuschauen kann, Eisdielen, Kunsthandwerkerlädchen und dazwischen ein paar Kneipen und Cafés - alles sehr sehenswert, allein schon wegen der farbenfrohen Altstadthäuschen. Wir erstehen ein paar Zuckerstangen und Bine genießt ein Eis.

Der Campingplatz selbst ist groß, offen und leider etwas windig. Deshalb besorgen wir uns im Campingplatzshop ein paar Zeltheringe (Seil hat André wie immer genug mitgenommen) und spannen die Markise anständig ab. Nach dem Abendessen machen André und Bine noch einen Spaziergang rund um den Hafen und zurück. Nachdem André mehrere Männer mit seltsamen kleinen Kisten hat vorbeigehen sehen, beschließt auch er, unsere Toilette zu entleeren und zu reinigen (eine Erfahrung, die er nicht allzu häufig braucht).

Danach verbringen Bine und André noch einen sehr schönen langen Abend bei Kerzenschein unter der Markise, nicht ohne dass Bine sich immer wieder mal dazu hinreißen lässt, etwas über die Campingnachbarn zu lästern.