13.07.2019 - Kopenhagen

Halt in Kopenhagen

Bine

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Nach knapp sieben Stunden Fahrt haben wir unser erstes Etappenziel – die Fähre in Puttgarden, fast erreicht. Da die Fähre erst um 05:45 Uhr nach Rödby ablegt, beschließen wir, auf einem Rastplatz kurz vor der Fähre, eine letzte Pause einzulegen und noch 1,5 Stunden zu schlafen.

Die Überfahrt dauert lediglich 50 Minuten. Den nächsten Rastplatz nach der Fähre nutzen wir für das Frühstück. Steven lässt es sich nicht nehmen, erstmalig den Gasherd im Wohnmobil zu nutzen und für alle Rühreier zuzubereiten. Frisch gestärkt haben wir nur noch 2 Stunden vor uns, bevor wir Kopenhagen erreichen.

Etwas außerhalb des Zentrums lassen wir unser Wohnmobil stehen und mache uns zu Fuß auf in Richtung zum nächsten Geldautomaten, der allerdings 2,5 km weit entfernt ist. Das Navi führt uns durch den Vestre Kirkegard, einem wirklich sehenswerten Friedhof in einem großen Parkgelände und vorbei an dem Grab von Knud Rasmussen, einem grönländisch-dänischem Polarforscher, Ethnologen und Buchautor.
Neben uralten Familiengräbern von Adligen, königlichen Kammerherren und -frauen und Kaufleuten findet sich auch eine größere Fläche mit mohammedanischen Gräbern. So etwas haben wir in Deutschland noch nicht gesehen.

Weiter geht es am Knast vorbei zum ersten Geldautomaten und dann zur S-Bahn und, oh Wunder, hier können wir gar nicht bar, sondern nur mit Karte bezahlen. Obwohl der Automat nur dänisch mit uns spricht, schaffen wir es am Ende doch, eine Tageskarte für uns alle zu ziehen und los geht es in Richtung Kleine Meerjungfrau.

Im Hafen von Kopenhagen wimmelt es mittlerweile von riesigen Kreuzfahrtschiffen, was zu einem Massenansturm auf die touristischen Attraktionen führt. Bine und André kennen das noch ganz anders und sind etwas enttäuscht, denn so kriegen wir die kleine Meerjungfrau nicht wirklich gut zu sehen. Weiter geht es Richtung Kastell und dann zum Schloss Amalienborg. Auf dem Weg kehren wir dem einem kleinen Restaurant Cafe Toldboden in der Amaliegarde ein und lassen uns Hering und Krabben in der unterschiedlichsten Form munden. Service und Bedienung sind wirklich gut, alles schmeckt extrem lecker, aber für die kleinen Portionen ist es äußerst teuer.

Am Schloss Amalienborg angekommen stellen wir fest, dass die Königin gar nicht zu Hause ist, denn es weht keine Flagge auf dem Dach und nur vier Wachposten ewachen den Innenhof.

Nächster geplanter Programmpunkt soll der Tivoli sein. Bine sei Dank finden wir dann auch irgendwann einen Bus, der uns in die richtige Richtung bringt. Beim Tivoli angekommen, fängt es leicht an zu regnen und unsere übermüdete Jugend beschließt daher, aus Zucker zu sein und lieber wieder zurück zum Wohnmobil zu wollen, d.h. Abbruch des Besuches von Kopenhagen, mit der Bahn wieder in Richtung Wohnmobil und dann Weiterfahrt zum Campingplatz Copenhagen Camping nach Dragør.

Der Campingplatz ist auf einer flachen Wiese und die einzelnen Reihen sind mit einer Hecke voneinander getrennt; so entsteht so etwas ähnliches wie Privatsphäre. Erstmalig müssen wir die Überlegung anstellen, wie herum man das Wohnmobil einparkt. Wir entschließen uns dazu, die rechte Seite nach Westen zu setzen, da an dieser Seite des Wagens die Markise angebracht ist und wir so mit solange wie möglich die Abendsonne genießen können.
Dann geht es zum ersten Mal an den Aufbau, Markise raus (wie geht das nochmal mit den Stützen?), die nagelneuen Stühle (plus André’s alten) sowie den neuen Tisch aufbauen etc.

Nach dem Abendessen und dem anschließenden Spülen im Wohnmobil gehen wir zum gemütlichen Teil über, unter anderem Bine auf Ihrem neuen Liegestuhl in der Sonne. Allerdings nur solange, bis unsere neuen Nachbarn kommen. Ein Wohnmobil aus Norwegen, deren Besitzer bezüglich des Parkens die gleiche Idee haben, klaut Bine plötzlich die Sonne 🙁. Schade, aber so ist eben das Camperleben.

Marcel und André beschließen duschen zu gehen und benutzen eine Familiendusche, welche aber scheinbar für Kleinstfamilien gedacht ist, denn bereits durch 1,5 Personen ist die Dusche überladen und nebenbei wird eigentlich alles, was sich im Raum befindet, mehr oder weniger nass.
Nach der Dusche beschließen Bine, Marcel & André noch einen Gang zum Netto um die Ecke, denn irgendwie ist doch nicht alles mitgekommen. Das „um die Ecke“ entwickelt sich allerdings zum Fußmarsch von 2 km einfache Strecke. Unseren neuen Bollerwagen hätten wir jetzt echt gut gebrauchen können, aber der liegt noch im Kofferraum des Wohnmobils.